von Patrick Marr (Meiningen)

Die SG 1. FC Sonneberg 04, Spitzenreiter der Fußball-Landesklasse, verpasst am Sonntag dem Neuling VfL Meiningen 04 die erste Heimniederlage (0:2) der jungen Saison. Der Elf von SG-Trainer Ronny Röhr reichen 120 Sekunden.

Meiningen – Ein Doppelschlag brachte der SG 1. FC Sonneberg am Sonntag in der Theaterstadt drei Punkte ein, die nach Spielschluss auch überschwänglich gefeiert wurden. Doch bis dahin hatten sich die Spielzeugstädter gegen eine wieder sehr defensiv stehende Meininger Mannschaft die Zähne ausgebissen und zuweilen auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite gehabt. Bereits zu Beginn des Spiels, welches Schiedsrichter Sebastian Lorenzen aus Klettbach souverän über die Runden brachte, hätten die Einheimischen gleich zweimal in Führung gehen können, doch Seruneit & Co. konnten Gäste-Schlussmann Heß nicht überwinden. Zusehends über- nahm Sonneberg die Initiative und agierte zunächst mit langen, hohen Bällen auf die schnellen Spitzen. Meiningens erneut veränderte Formation hielt aber dagegen. Wenn es doch zu einer Möglichkeit für den Spitzenreiter kam, zeigte Oliver Damm im VfL-Kasten sein Können. So auch Mitte der ersten Hälfte, als er gegen Winkler und Schulz hervor- ragend parierte. Zuvor besaßen allerdings auch Fabig und Seruneit die Gelegenheit zur Führung, als sich Heß und seine Vorderleute uneins waren. Beide Keeper zeigten sich aber auf der Höhe, wenn es die gegnerischen Akteure aus der Distanz versuchten – Göhring für Sonneberg und Fabig oder Korff für den VfL. Gästetrainer Röhr stellte in der Pause ein wenig um. Der Tabellenführer spielte nun mehr Kombinationsfußball, zog das Geschehen in die Breite und versuchte, über die Außen zum Erfolg zu kommen. Der Platzbesitzer igelte sich immer mehr vor dem eigenen Strafraum ein und wartete auf den entscheidenden Konter. Dieses Rezept wäre auch fast erfolgreich gewesen, wenn Seruneits Ball, auf Zuspiel von Marcus Weyer, nach etwa einer Stunde nicht um Zentimeter am langen Pfosten vorbeigerauscht wäre. Sonneberg setzte mit immer mehr Ballbesitz das neue taktische Konzept Röhrs um – in der 72. Minute auch erfolgreich: Nach einer Flanke von der Linksaußenposition kam mit Schulz der kleinste Akteur auf dem Platz, trotz seiner Meininger Gegenspieler, zum Kopfball und bezwang Damm. Statt sich auszuruhen auf dem Vorsprung, legte Sonneberg nach, indem Klaus fast akrobatisch das Zögern des Meininger Schlussmanns bestrafte, das Leder über ihn hinweg lupfte und dann den Ball per Kopf im Tor versenkte. Diese knapp zwei Minuten brachten letztendlich die Entscheidung zugunsten der Gäste, die in der Folge durchaus noch hätten erhöhen können. Meiningen hatte nun nichts mehr zum Entgegensetzen und stand nach dem Schlusspfiff mit leeren Händen da. Ein Lob gab es aber auch von Gästetrainer Ronny Röhr, der feststellte, dass es ein hartes Stück Arbeit an diesem Tage war. „Wir wussten, dass es schwer wird. Wir können durchaus stolz sein, mit einem vollen Erfolg Meiningen verlassen zu können. Dementsprechend war auch die Freude nach der Partie groß", erklär- te der Sonneberger Trainer und fügte an: „Ich glaube, unsere kleinen Umstellungen zur Pause haben uns letztlich den Erfolg beschert, in dem wir mehr über die Flügel kombiniert haben und so Lücken in der gegnerischen Defensive fanden. Meiningen hat uns alles abverlangt, aber am Ende auch ein wenig ohne Mut gespielt. Wären wir in Rückstand geraten, wer weiß, was passiert wäre? Hier werden aber noch andere Mannschaften Punkte lassen. Davon bin überzeugt.