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Heimkomplex? 1. FC Sonneberg 04 – SG FSV Viernau 2:3 (1:1) Es gibt Tage, da wäre man besser im Bett geblieben. Einen solchen erwischten die Spielzeugstädter gegen den bisherigen Tabellenneunten aus Viernau, der völlig zurecht die Punkte entführte und sich für die Hinrundenniederlage revanchierte. Sonneberg – Nach der nunmehr vierten Heimniederlage, dem stehen fünf Heimerfolge und ein negatives Torverhältnis von 17:18 gegenüber, kann man durchaus von einem Heimkomplex oder von Heimschwäche sprechen. Und da auch die Rasenfläche im für die Zuschauer ungeliebten „Kessel" derzeit auch nicht in Bestzustand ist, sollte man im Mannschaftsrat prüfen, ob ein Umzug auf das obere Spielfeld nicht doch vielleicht die bessere Lösung wäre. Zudem wurde bei Fehlschüssen wiederum durch das „Ball holen" viel Zeit verloren. Nach dem Auswärtserfolg in Suhl fanden lediglich 80 Zuschauer den Weg ins Stadion. Diese hofften auf ein gutes Spiel und einen Dreier der Hausherren, die oben dran bleiben wollten. Trainer Uwe Kob musste Änderungen vornehmen, denn Zorn und Ehle fehlten. David Motschmann und Marcel Schulz waren in der Startelf. Während die Sonneberger gegen Bad Salzungen in der Auftaktviertelstunde mehrere Hochkaräter hatten, war diesmal von Beginn an Sand im Getriebe. Viernau, nicht gerade zimperlich in den Mitteln, stellte sich als robustes Team vor, welches keinen Zweikampf scheute. FSV-Libero Nico Hannes erwischte nicht nur einen guten Tag, er konnte seine Abwehr nach Belieben formieren, denn ein Mittelstürmer beschäftigte Hannes nicht. Die erste Großchance hatten die Gäste. Storandt foulte Sebastian Michel, jedoch blieb der Pfiff des schwachen Schiedsrichters Bürger aus. So konnte sich Lukas Heß, der gegen Storandt großartig parierte, erstmals auszeichnen (3.). Binnen weniger Minuten wurde Sonnebergs Marcel Winkler zweimal prima in Szene gesetzt: Zunächst war Torwart Weisheit Sieger (11.), beim Rückpass von Kristian Zuleger kam nur ein verhungertes Schüsschen heraus (16.). Auf der Gegenseite zog Tödtmann auf der rechten Außenbahn auf und davon, aber erneut blieb FC-Keeper Sieger gegen Enrico Hoffmann. Keine der beiden Mannschaften kontrollierte das Spiel. Als dann Kristian Zuleger in den Strafraum eindrang, Hannes wurde angeschlossen, verhängte der Unparteiische einen Strafstoß, welchen Marcel Winkler verwandelte. Diese Führung war aber nicht der Beginn einer guten Phase der Hausherren, die nur wenig gescheite Pässe spielten. Dies lag einfach daran, weil sogenannte Führungsspieler keinen guten Tag erwischten. Kurz vor dem Wechsel glich Tödtmann aus. Er stand frei und hatte keine Mühe den machtlosen Lukas Heß zu überwinden. Nach der Pause tat sich lange Zeit nicht viel. Marcel Schulz (57.) prüfte per Solo Torwart Weisheit, dann war Kirchners Kopfball zu schwach (58.). Dann kam die wohl spielentscheidende Szene. Die Viernauer schalteten schnell um, fädelten einen Konter ein. „Es war klares Abseits", befand Sonnebergs Vorstandsmitglied Wilhelm-Rainer Häusler. Aber der Assistent hob die Fahne nicht, sodass David Motschmann und der bullige Torjäger Enrico Hoffmann im Laufduell aneinander gerieten. Schiedsrichter Bürger entschied auf Notbremse, somit sah Motschmann – zu Unrecht – den roten Karton. Wedekind verwandelte den Strafstoß (65.). Sonneberg versuchte in Unterzahl zwar den Ausgleich zu erzielen, aber ernsthaft geriet das Tor von Weisheit nicht in Gefahr. Auf der Gegenseite indes parierte Heß gegen Storandt (70.), ehe dann Hoffmann nach Strucka-Flanke mit einem herrlichen Drehschuss für den Ko der Hausherren sorgte. Das schöne Tor des Youngsters Marcel Schulz in der Nachspielzeit bedeutete nur noch Ergebniskosmetik. Sonneberg: Heß – Motschmann (65. Feldverweis), Michel, Kirchner, Langbein – Schreck, Zuleger, F. Dorst – V. Klaus, Schulz, Winkler Viernau: Weisheit – Hannes – Wedekind Jahn, Heß – Schlegelmilch (71. Recknagel), Schmidt, Strucka, Storandt (78. Funk), Tödtmann (86. Schulz), Hoffmann Bürger (Seibis) – 80 – 1:0 Winkler (26./Handelfmeter), 1:1 Tödtmann (41.), 1:2 Wedekind (65./Foulelfmeter), 1:3 Hoffmann (77.), 2:3 Schulz (90.+6) |