Wieder punktet Steinach dreifach

Landesklasse Süd: 1. FC Sonneberg 04 – SV 08 Steinach  0:1 (0:1)

Es bleibt dabei, der 1. FC Sonneberg 04 bleibt seit 2004 in einem Derby gegen den „Erzrivalen" ohne Sieg. Der Wettergott war am Samstag nicht der Fußballgott, dennoch kamen gut  400 Zuschauer  ins Sonneberger Stadion. Wehmütig erinnerten sich Fußballfans auf beiden Seiten an die Zeiten vor gut zehn Jahren, als fast die achtfache Zuschauerzahl registriert werden konnte und sich auch noch das hiesige Regionalfernsehen für diesen Kick interessierte. Egal. Langweilig wurde den Anwesenden nicht. Auch wenn die Begegnung keine wirklich spielerische Klasse atmete, spannend und umkämpft war sie allemal. Dabei begannen die Gäste aggressiv und ambitionierter und offensichtlich waren die Gastgeber davon beeindruckt. Zögerlich, ja fast ängstlich nahmen sich die Aktionen der 04er in der Anfangsphase aus, so dass es Steinach immer wieder gelang, gute Offensivaktionen zu inszenieren. Dabei war immer wieder Kapitän Björn Sesselmann beteiligt. Seinen Pass in der 17. Minute konnte Barthelmann, der insgesamt glücklos agierte, nicht nutzen. Zwei Minuten später schlug Sesselmann einen Ball aus dem Halbfeld auf Wachsmuth, dessen Ablage verwandelte Martin Paul eiskalt zur Führung. Das Sonneberger Spiel wirkte pomadig und auf Einzelaktionen beschränkt, zudem gab es Nachteile in den Zweikämpfen. Markus Büchner versuchte es ein paar Mal über links - ohne bedeutenden Effekt. Marcel Winkler, in den letzten Spielen ein Aktivposten der Gastgeber, blieb im ersten Abschnitt völlig wirkungslos.  Und wenn wiederum Paul nach einer knappen halben Stunde, erneut nach Vorarbeit von Sesselmann, konzentrierter zu Werke gegangen wäre, wer weiß? Wenig später hatten dann die Gastgeber ihre, wenn  es überhaupt so zu bezeichnen war, beste Gelegenheit. Büchner setzte sich geschickt bis zur Grundlinie durch und passte zurück, aber keiner seiner Mitspieler war zur Stelle. Steinach blieb auch bis zum Pausenpfiff des nicht immer ganz souveränen Schiedsrichters Köhler am Drücker. Barthelmann bot sich nochmals eine Chance, die er wiederum recht kläglich vergab. Die erste Viertelstunde nach der Pause kamen die Hausherren dann etwas besser ins Spiel, die bis dahin sichtbare Souveränität, der von Pflügner gut organisierten Steinacher Defensive ging scheinbar verloren. Aber außer einer doppelten Schussgelegenheit von Winkler und Funke (51.), die im Minutentakt das Spielgerät nicht richtig trafen, war nichts Bemerkenswertes zu konstatieren. Schnell ordneten sich die Reihen der Gäste wieder und diese kamen dem Strafraum wieder näher. Allerdings erlebte das Spiel zwischen der 60. und 75. Minute seine schwächste Phase, nur ein satter Freistoß von Büchner, den der weitgehend beschäftigungslose Gästekeeper Florian Möller per Faustabwehr klärte, war notierenswert. Auf beiden Seiten gab es jetzt viele Fehler beim Abspiel und bei der Ballannahme, zudem häuften sich die Nicklichkeiten auf beiden Seiten, wenngleich das Spiel zu keiner Zeit unfair wurde. Den Sack zumachen können hätte dann Barthelmann, als er nach Vorarbeit von Sesselmann und Sommer freistehend die Kugel um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei setzte (77.). Da haderten die zahlreichen mitgereisten Fans erneut mit ihrem Angreifer. Fabian Dorsts kurz danach folgender Schlenzer aus 18 m stellte Möller ebenso wenig vor Probleme wie Funkes Schuss in der 88. Minute. Am Ende war ein verdienter Sieg der Gäste ob der größeren Spielanteile, vor allem in der ersten 45 Minuten und der Chancenvorteile zu verzeichnen. Einen weiteren Grund für den Sieg der Gäste machte ein sachkundiger Gästezuschauer aus.  Er zitierte zu Recht Dortmunds Meistertrainer Klopp bezüglich der Steinacher: „Wir waren heute gieriger auf den Sieg." Steinach macht mit diesem Erfolg die Meisterschaft in der Landesklasse Süd wieder spannend.

Stimmen der Trainer:

Daniel Meyer:

 „Wir konnten nicht an die Leistungen der letzten Spiele anknüpfen, waren viel zu ängstlich und zu wenig konstruktiv. Vor allem war für mich enttäuschend, dass wir eigentlich keine hundertprozentige Torchance herausarbeiten konnten. Das Spielniveau wurde insgesamt dem eines Spitzenspieles nicht gerecht. Der Sieg der Steinacher aber war letztlich verdient."

Christian Häusler:

 „Ich glaube, wir haben dieses Spiel verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit waren wir spielbestimmend, im zweiten Abschnitt war das Spiel dann ausgeglichener. Wir hatten auch deutlich mehr Torchancen, leider haben wir wieder zu viele vergeben."