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1. Männer Landesklasse West

1. FC Sonneberg 04 vs. Eintracht Hildburghausen
0 : 2

Kollektiv versagt im Süd-Derby

Sonneberg - Mit einer insgesamt schwachen Leistung warteten die Spielzeugstädter ausgerechnet im Nachbarschaftsderby vor heimischer Kulisse gegen die Hildburghäuser auf und unterlag letztlich verdient mit 0:2.
FC-Spielertrainer Daniel Meyer war nach Spielende auf der Suche nach einer konstruktiven Kritik, konnte sich dennoch nicht verkneifen, seinen Frust über die schlechte Vorstellung verbal abzubauen: "Alles, alles, was den Fußball ausmacht, hat in diesem Spiel gefehlt. Kampfgeist, Laufbereitschaft, Leidenschaft - davon war im gesamten Spiel nichts zu spüren." Meyers Worten zufolge soll die gesamte Elf nicht den Eindruck vermittelt haben, überhaupt den Dreier im heimischen Stadion holen zu wollen.
Nach dem üblichen Abtasten zu Spielbeginn wurden die mit viel Zuversicht in die Partie gegangenen Gäste mit dem schnellen Führungstor belohnt: Eichhorn spielte einen gekonnten hohen Pass auf Hummel, der 20 Meter vor dem Tor auf Kirchner ablegte. Der TSV-Stürmer hatte freie Bahn und ließ dem jungen Torwart Heß recht abgeklärt keine Chance (9.).
Das gab dem FSV die nötige Sicherheit. So war das 0:2 fast folgerichtig, fiel allerdings aus einer Standartsituation heraus (21.). FC-Spielertrainer Meyer soll 20 Meter vor seinem Kasten ein Foulspiel an Hummel begangen haben. Holl zirkelte das Leder gefühlvoll an der Mauer vorbei in die Torwartecke. Ein dummer Patzer des jungen Sonneberger Keepers, waren sich die Zuschauer einig: "Beim Freistoß muss die Torwartecke dicht sein", hieß es am Spielfeldrand. Doch Heß machte im weiteren Verlauf seinen Fehler wieder gut. Seine Vorderleute, insbesondere die Spitzen, konnten in Runde eins jedoch nicht eine nennenswerte Torchance anbieten.
Sonnebergs Spielertrainer Meyer ließ in der Kabine lautstart Luft ab; das war auch von außen hörbar. "Ich hatte den Eindruck, hier schlafen noch einige", rechtfertigte der Coach die Lautstärke.
Der Ton schien Musik zu machen, denn zunächst ging ein Ruck durch die Reihen der Platzhirsche. Doch mehr als ein gefährlicher Freistoß von Funke, den FSV-Torsteher Klemm bravourös entschärfte, sprang bei dem temporären Strohfeuer nicht heraus. "Wir waren heute einfach nicht in der Lage, nach vorne Druck aufzubauen", so die auch selbstkritischen Worte von Daniel Meyer. Dies seien so Spiele gewesen, bei denen man noch einen ganzen Tag lang spielen könnte, ohne ein Tor zu schießen. Einzelkritiken indes verbat sich Meyer: "Das ganze Kollektiv hat komplett versagt. Das hat einfach nicht gereicht heute. Da war kein Aufbäumen zu verspüren."
Zur Liste der Hiobsbotschaften vom Sonneberger Fußballclub kommt eine neue hinzu: Kristian Zuleger, der mit einer Knieverletzung in der Kabine bleiben musste, fällt wohl längerfristig aus. So hat Meyer kaum noch Möglichkeiten zu reagieren. Ausgerechnet dann müssen die arg gebeutelten Sonneberger in fünf Tagen nach Treffurt: "Dort müssen wir ein anderes Gesicht zeigen", ist sich Meyer sicher. Hoffentlich hätten seine Mannen  bis dahin den vergangenen Samstag abgehakt und aus den Köpfen bekommen.

Sonneberg: Heß, Motschmann, Schug, Fischer, V. Klaus, W. Klaus, Schreck (70. Dorst), Funke, Winkler, Meyer, Zuleger (46. Lehmann)

Hildburghausen: Klemm, Grüneberger, Dötsch, Schramm, Hammerschmidt, Kirchner, Rottenbach, Eichhorn, Holl (76. Stanz), Hummel (63. Appenrodt), Hofmann (83. Neuendorf).

Schiedsrichter: Anger (Schmalkalden)

Zuschauer: 174

Tore: 0:1 Kirchner (9.), 0:2 Holl (21.)

 
red