Leistungsgerechtes Unentschieden

SG 1. FC Sonneberg 04 – Herpfer SV 07 1:1 (1:0)

Beste äußere Bedingungen bildeten einen angemessenen Rahmen für dieses Spitzenspiel, das aber diesem Anspruch nicht durchgängig gerecht werden konnte. Während die Gäste „mit voller Kapelle" ins Spiel gingen, mussten die Einheimischen kurzfristig verletzungsbedingt auf Kapitän Hannes Schreck verzichten, was sich insbesondere in der kniffligen zweiten Halbzeit als Nachteil herausstellen sollte. Die Gastgeber begannen die Partie, anknüpfend an die zuletzt sehr guten spielerischen Leistungen, zielstrebig und furios. Bereits nach fünf Minuten hatte Vitali Klaus eine Topgelegenheit, als er nach starker Vorarbeit von Marcel Schulz am exzellent reagierenden Gästekeeper Möhring scheiterte. Nur zwei Minuten später vergab Louis Göhring eine glasklare Gelegenheit. Die 04er waren in dieser Phase von den Gästen nicht zu stellen und so war der Führungstreffer von Vitali Klaus nach elf Minuten mehr als verdient. Herpf zeigte sich beeindruckt und fand zunächst überhaupt nicht in die Partie. Überhastet und ungenau im Passspiel machten sie die Sonneberger weiter stark. Erst nach gut einer halben Stunde fanden sie erstmals den Weg zum Tor der Gastgeber. Die Begegnung wurde nun etwas offener, wobei die Gastgeber weiterhin Feldvorteile hatten und auch gute Chancen kreierten, ohne dass dabei Zählbares heraussprang. Nachdem dann Schulz freistehend aus fünf Metern den Ball über das leere Gästetor jagte (40.) gab es bis zur Pause eine leichte Drangphase der Gäste, deren nun etwas bessere Offensivaktionen aber am Strafraum ihr Ende fanden. „Ob sich diese fahrlässige Chancenauswertung nicht noch rächt?" – das war das Hauptthema in der Pause bei den Zuschauern. Die zweite Halbzeit bot dann ein nahezu komplett anderes Bild. Die spielerisch keineswegs schwachen Gäste sollten im Laufe der nächsten 45 Minute unter Beweis stellen, dass sie nicht zu Unrecht in der oberen Tabellenregion zu Hause sind. Grebenar setzte ein erstes Achtungszeichen, als er in der 47. Minute aus gut 25 m abzog und die Kugel nur um Zentimeter über die Querlatte strich. Er und Kapitän Nier waren es, die nun das Zepter übernahmen und die Gäste die Sonneberger teilweise in der eigenen Hälfte einschnürten. Nur selten gelang es denen, für Entlastung zu sorgen. Lang nach vorn geschlagene Bälle kamen postwendend zurück und ließen die Gäste kombinieren. Gleichwohl, echte Torchancen produzierten sie damit nicht. Abschlüsse erfolgten in der Regel durch Distanzschüsse. Sonneberg hatte die eine oder andere Kontermöglichkeit mit einer nochmals wirklich guten Gelegenheit, die aber wiederum Schulz nicht nutzen konnte. So kam es, wie es kommen musste. Der beste Angriff der Gäste, erneut eingeleitet vom starken Grebenar, wurde letztendlich vom kurz zuvor eingewechselten Akrapovic zum umjubelten Ausgleich vollendet (84.). Es war die erste wirklich hundertprozentige Tormöglichkeit der Herpfer. Die restliche Zeit bis zum Abpfiff des unauffällig leitenden Schiedsrichters Gäbler aus Vieselbach, wurde unspektakulär heruntergespult. Sonnebergs Trainer Ronny Röhr war nach der Partie dennoch nicht gänzlich unzufrieden: „Wir haben die letzten Spiele immer sehr gut gespielt. Heute aber nur in der ersten halben Stunde. Da müssen wir den Sack einfach zu machen. Man muss aber auch anerkennen, dass Herpf inzwischen zu den Spitzenteams der Liga zählt. Das haben sie heute unter Beweis gestellt. Jetzt müssen wir am Mittwoch drei Punkte in Eisenach nachlegen. Ich hoffe, dass Hannes Schreck da wieder dabei sein kann."